Reinhard Günzel war Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte und hatte von seiner Truppe „Disziplin wie bei der Waffen-SS“ gefordert. Weil er die antisemitische „Tätervolk“-Rede des damaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann gelobt hatte, wurde er im Jahr 2003 entlassen. Seither schreibt er für neofaschistische Blätter wie die „Deutsche Militärzeitschrift“ und „Soldat im Volk.“ In seinem Buch, das er zusammen mit zwei anderen Autoren veröffentlicht hat, fordert er, Wehrmachtseinheiten sollten der Bundeswehr als Vorbild dienen. „Das Buch ist als erste Information über die drei Kommandoverbände gut geeignet“, wirbt „Die Bundeswehr“ für das rechte Machwerk. Günzel sei ein „kritischer Geist“.
Heinz Magenheimer ist bekannt als Anhänger „revisionistischer“ Kriegsschuldthesen und bestreitet die deutsche Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg. „Die Bundeswehr“ macht sich seine Sicht zu eigen und schreibt, Deutschland habe vor einem „Dilemma“ gestanden: „Im Westen wartete Großbritannien mit der Schutzmacht USA im Rücken, im Osten lauerte die unberechenbare Sowjetunion.“
Günzels Buch vertreibt der rechtsextreme „Pour-le-Mérite“-Verlag, Magenheims Buch der Osning-Verlag.
Der Deutsche Bundeswehrverband hat über 200.000 Mitglieder und erfreut sich guter Kontakte zu Bundeswehr und Bundesregierung. Es ist unerträglich, dass der Verband eine solche Werbung für rechtsextreme Positionen zulässt. Damit widerspricht er auch den geltenden Traditionsrichtlinien. Ich erwarte, dass der Verbandsvorstand sich eindeutig von den verantwortlichen Mitarbeitern distanziert. Ansonsten muss die Bundesregierung Konsequenzen ziehen. Die Linksfraktion wird eine Kleine Anfrage in den Bundestag einbringen.