Ergebnis: Bei allen Gewaltdelikten liegen Soldaten eindeutig vorne. 15 Soldaten wurden seit 1996 wegen Mordes verurteilt, diesen stehen vier verurteilte Zivildienstleistende gegenüber. Zehn Soldaten wurden wegen Totschlags verurteilt, zwei Zivildienstleistende. Bei Sexualdelikten ist das Verhältnis von Bundeswehrsoldaten zu Zivildienstleistenden 281:3, bei Körperverletzung 4242:16 (jeweils im Zeitraum 1996-2005).
Obwohl es heutzutage mehr Zivildienstleistende als Grundwehrdienstleistende gibt, kommen aus der letzteren Gruppe wesentlich mehr Gewaltverbrechen. Der Satz „Soldaten sind Mörder“ erhält eine Dimension, die bislang nur wenig beachtet wurde.
Die Bundesregierung sieht jedoch „keine Notwendigkeit, Konsequenzen für den Bereich der Kriminalprävention zu ziehen“. Ungerührt schwadroniert sie darüber, dass Ausbildung und Erziehung in der Bundeswehr „charakterstarke und in ihrer moralischen Urteilskraft gefestigte Soldatinnen und Soldaten“ hervorbringe. Die Zahlen belegen aber das Gegenteil!
Auch die aktuellen Skandale um deutsche Soldaten in Afghanistan zeigen die Defizite der Bundeswehr auf. Wehrdienstpflichtige bringen möglicherweise bereits Affinitäten zur Gewalt mit in den Dienst – und die militärische Sozialisation fördert diese offensichtlich noch.