Die Union zeigt ein völlig falsches Verständnis von Menschenrechten und der Rolle des Staates. Ordnungspolitik legitimiert sich nicht aus sich selbst heraus. Sie dient der Durchsetzung von Menschenrechten. Das unterscheidet den Rechtsstaat vom Obrigkeitsstaat des 19. Jahrhunderts. Das sollte auch die Union langsam begriffen haben.
Die Forderungen von Menschenrechtsgruppen sind richtig und zu unterstützen: Die umfassende Wahrnehmung der sozialen Menschenrechte muss auch für Menschen ohne regulären Aufenthaltstitel gesichert sein. Dazu gehören der Kindergarten- und Schulbesuch und die Einklagbarkeit von vorenthaltenem Lohn. Übermittlungspflichten von Behörden und Gerichten an die Ausländerbehörden verhindern effektiv den Menschenrechtsschutz. Sie haben in einem Rechtsstaat nichts verloren.
Es ist nicht zuletzt die restriktive Flüchtlings- und Abschiebepolitik, die Menschen in Deutschland in die aufenthaltsrechtliche Illegalität drängt. Gerade die von der Union forcierte Ordnungspolitik trägt daran eine Mitschuld. Wenn die Unionsfraktion es ernst meint mit den Menschenrechten, dann sollte sie hier einen Politikwechsel einleiten.