Die antifaschistische Gedenkstätte im Sporthaus Ziegenhals bei Königs Wusterhausen erinnert an die konspirativ durchgeführte Tagung der KPD-Führung acht Tage nach der Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler. Unter der Leitung von Ernst Thälmann berieten 40 führende Funktionäre Strategien im Kampf gegen den Faschismus. Eine Reihe von Teilnehmern der Konferenz, darunter der Parteivorsitzende Thälmann, wurden später Opfer des Faschismus.
Die Gedenkstätte in Ziegenhals ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Ort antifaschistischen Gedenkens. Der momentane Grundstückseigentümer Gerd Gröger, ein leitender Beamter des Brandenburger Ministeriums für Infrastrukur und Raumordnung, versucht jetzt, das Inventar der Gedenkstätte zu verkaufen, um sich so von den Denkmalschutz-Auflagen zu befreien, die einem Abriss noch im Wege stehen. Anschließend soll das Grundstück am See mit hohem Gewinn veräußert werden. Das Inventar der Gedenkstätte – darunter eine historische Ausstellung zur Geschichte des antifaschistischen Widerstands – ist aber Eigentum des Freundeskreises der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte.
Die Denkmalschutz-Auflagen müssen eingehalten und die Gedenkstätte mit einer dem aktuellen Forschungsstand angepassten Ausstellung endlich wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Wenn eine antifaschistische Gedenkstätte dem Profitinteresse eines Einzelnen geopfert wird, wäre das ein fatales Zeichen. Zu einer Zeit, in der Neonazis immer gewalttätiger auftreten und bereits in mehreren Parlamenten ihre menschenverachtende Hetze verbreiten ist die Erinnerung an den Widerstand gegen den Faschismus unverzichtbar.