Antwort Kleine Anfrage (17/1471): Bundeswehr unterstützt weiterhin Wehrmachts-Kult in Mittenwald

„Die Bundeswehr bedient gegenüber dem Kameradenkreis der Gebirgstruppen unverdrossen den verlogenen Mythos von der ‚sauberen Wehrmacht’. Sie gewährt dem ewiggestrigen Verein für seine Anfang Mai bevorstehende Feier weiterhin personelle und materielle Unterstützung, unter anderem durch Ehrenposten, Kranzträger und einen Bus-Shuttle für alte Wehrmachtskämpfer.

Dabei müsste sich eine solche Beihilfe für den Wehrmachts-Kult verbieten, denn der Kameradenkreis bekennt sich bis heute zu seinem früheren Ehrenpräsidenten General Hubert Lanz – einem vom Nürnberger Tribunal zu zwölf Jahren Haft verurteilten Kriegsverbrecher. Doch der Chef des Kameradenkreises, Oberst a. D. Manfred Benkel, erfreut sich bester Beziehungen ins Verteidigungsministerium. Staatssekretär Christian Schmidt ist Mitglied des Vereins und beantwortete die Kleine Anfrage praktischerweise gleich selbst.

Die Bundesregierung behauptet trotz Dutzender nachgewiesener Kriegsverbrechen, ,dass es historisch falsch und angesichts der Geschichte der Gebirgstruppen der Bundeswehr als Teil der Parlamentsarmee in der Demokratie höchst unangemessen ist, von einer verbrecherischen Geschichte der Gebirgstruppen zu sprechen’. Solche Töne hören die alten und neuen Kameraden nur allzu gern.

Die Kameraden-Feier findet dieses Jahr am 9. Mai statt, dem 65. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Das ist eine Provokation für alle Antifaschisten. Ich unterstütze deswegen den Aufruf zu Protestaktionen.“

1701471_Mittenwald_2010.pdf