„Trotz Diskussionen über Ariernachweise, territorialen Ansprüche auf die „deutschen
Ostgebiete“, das Relativieren von Nazikriegsverbrechen und Vorträgen
von Neonazis in Burschenhäusern hält die Bundesregierung die Deutsche Burschenschaft (DB) weiterhin für eine „demokratische Studentenorganisation“.
Der auf dem letzten Burschentag wiedergewählte hauptamtliche Schriftführer der Burschenschaftlichen Blätter, Norbert Weidner, darf inzwischen laut Gerichtsurteil als „höchstwahrscheinlich einer der führenden Köpfe der rechtsextremen Bewegung […] die aus Burschenschaften, NPD und Kameradschaften besteht“ bezeichnet werden. Dass Weidner das Todesurteil der Nazis gegen den antifaschistischen Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer als „Landesverräter“ für „juristisch gerechtfertigt“ hält, ist für die Bundesregierung lediglich ein möglicher „Anhaltspunkt für verfassungsfeindliche Bestrebungen“.
Dass in einem unter der redaktionellen Verantwortung von Weidner veröffentlichtem programmatischen Artikel der Burschenschaftlichen Blätter für eine „Abschaffung des Parteienstaates“ plädiert und eine inflationäre Vergabe der „bundesrepublikanischen Staatsbürgerschaft […] ohne Rücksicht auf deutsche Herkunft und Abstammung“ beklagt wird, ist ebenso ein möglicher Anhaltspunkte. Auch ein in dem Blättern veröffentlichtes Interview mit einem NPD-Funktionär gilt als Anhaltspunkt.
Zudem sind der Bundesregierung Doppelmitgliedschaften von Neonazis in Burschenschaften bekannt.
Wie viele „Anhaltspunkte“ will die Bundesregierung eigentlich noch abwarten, bis sie endlich die Erkenntnis der Initiative Burschenschafter gegen Neonazis teilt, dass große Teile der DB rechtsextrem sind?
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