„Gerade schutzsuchende Roma aus Serbien und Mazedonien haben trotz massiver und existenzbedrohlicher Diskriminierungen kaum Chancen auf eine Flüchtlingsanerkennung. Die restriktive Praxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge muss endlich grundlegend geändert werden. Handstreichartig die Staaten des ehemaligen Jugoslawien und Albanien zu sicheren Herkunftsstaaten zu erklären, ist hingegen genau der falsche Weg.
Es ist zu erwarten, dass auch in den kommenden Jahren Menschen in die Bundesrepublik kommen werden, die Schutz benötigen. Bund, Länder und Kommunen sind gefordert, alle Anstrengungen für eine menschenwürdige Aufnahme zu unternehmen. Debatten über angeblichen Asylmissbrauch hingegen stärken rechte und rassistische Kräfte.
Im vergangenen Jahr wurden 24,9 Prozent aller Asylsuchenden als Asylberechtigte oder Flüchtlinge anerkannt oder erhielten eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen. In 32,2 Prozent der Fälle wurde in Deutschland gar nicht formal über den Asylantrag entschieden, weil nach der Dublin-Verordnung ein anderer EU-Staat für die Durchführung des Verfahrens zuständig war. Bereinigt man die Asylzahlen um diese Fälle, ergibt sich für 2013 eine Gesamtschutzquote von 39,3 Prozent. 2012 lag diese Quote bei 35,8 Prozent. Bei einer Reihe von Herkunftsstaaten (Iran, Irak, Somalia, Afghanistan) lagen die bereinigten Anerkennungsquoten zwischen 57 und 96 Prozent, syrische Asylsuchende wurden fast durchgehend anerkannt. 3700 Asylsuchende erreichten außerdem vor Gericht eine Anerkennung als Schutzberechtigte.“