„Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr über 400.000 Schüler auf dem Schulgelände agitiert. Karriereberater, die den Jugendlichen einen Job beim Militär schmackhaft machen wollen, haben trotz eines Rückgangs der Jahrgangsstärken ihre Einsatzzahlen aus dem Vorjahr beibehalten und Vorträge vor 189.000 Schüler gehalten. Hinzu kommen 26.000 Schüler, die Truppenbesuche in Kasernen mitgemacht haben, die Hälfte von ihnen im Klassenverbund. Außerdem haben sich die Karriereberater an 600 Ausstellungen, Jobmessen, Projekttagen und ähnlichen Veranstaltungen auf Schulgelände beteiligt und dabei 96.000 Schüler erreicht.
Die Jugendoffiziere verzeichnen hingegen einen leichten Einbruch und erreichten mit 117.000 Schülern rund 23.000 weniger als noch im Jahr zuvor. Auch die Zahl der Lehrer und Schulleiter, die bei Vorträgen und in Seminaren erreicht wurde, ist mit 12.500 leicht gesunken, 2012 waren es 14.200. Diesen Rückgang begründet die Bundesregierung mit sinkenden Jahrgangsstärken und internen Schwierigkeiten infolge der Neustrukturierung der Bundeswehr.
Festzuhalten bleibt: Die Bundeswehr setzt weiter massiv darauf, in der Regel minderjährige Schüler anzusprechen, um Werbung fürs Militär zu machen. Es handelt sich dabei um eine grobe Missachtung des Neutralitätsgebotes, dem Schulbildung unterliegt. Schüler, aber auch deren Eltern, müssen sich darauf verlassen können, dass Unterricht von fachkundigen Lehrkräften durchgeführt wird und nicht von Soldaten, die Militärwerbung auf Kommando machen. Schulen müssen Bildungseinrichtungen bleiben und dürfen nicht zu Propagandaanstalten des Militärs umgewidmet werden.“