Bis heute haben die Opfer der Wehrmachtsmassaker in Griechenland – wie auch an anderen Orten Europas – keinen Cent Entschädigung erhalten. Die Bundesregierung hat durch diplomatischen Druck sogar die Umsetzung von Gerichtsurteilen verhindert, mit denen griechische Gerichte Deutschland etwa im Fall Distomo zur Zahlung von umgerechnet 28 Millionen Euro verurteilt haben.
Es ist richtig, dass Gauck an die deutschen Verbrechen erinnert, aber es genügt nicht. Wenn der Bundespräsident sich nicht vorwerfen lassen will, nur wohlfeile rhetorische Floskeln im Gepäck zu haben, sollte er sich klipp und klar dafür aussprechen, Griechenland Verhandlungen über ausstehende Reparationen und die Rückzahlung der Zwangsanleihe anzubieten, die die Nazis 1942 erpresst hatten.“