„Vor allem Angehörige der religiösen Minderheit der Eziden, deren Hauptsiedlungsgebiet Sengal ist, sind auf der Flucht. Die Djihadisten drohen ihnen mit dem Tod, wenn sie nicht zum Islam konvertieren. Bereits in den letzten Tagen wurden Massaker an ezidischen Männern gemeldet, Frauen und Mädchen wurden verschleppt, um von den Terroristen vergewaltigt zu werden.
Angesichts dieser dramatischen Situation eines drohenden Völkermordes ist die Forderung der Bundesregierung nach einer „diplomatischen Lösung“ durch die Bildung einer Allparteienregierung in Bagdad weltfremd und zynisch. Während kurdische Verteidigungseinheiten jetzt den Kampf gegen die Djihadisten aufgenommen haben, sollte die Bundesregierung schnellstens ein massives Hilfsprogramm für die Flüchtlinge auf den Weg bringen. Diese Forderung entspringt nicht nur humanitärer Verantwortung. Vielmehr ist die Terrorgruppe des Islamischen Staates, die in weiten Teilen Syriens und des Irak ein Kalifat ausgerufen hat, auch ein Produkt der von der Bundesregierung seit Jahren mitgetragenen westlichen Aggressionspolitik gegenüber Syrien einschließlich der Aufrüstung bewaffneter Oppositionsgruppen.“
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