„Der rassistische Schulterschluss von biederen Wutbürgern und bekennenden Neonazis in Dresden und anderswo ist eine brandgefährliche Mischung. Das ist der Boden, auf dem Pogromstimmung gedeiht wie Anfang der 90er Jahre in Rostock. Diese Entwicklung wurde nach Kräften durch das unverantwortliche Gerede über Wirtschaftsflüchtlinge und Asylmissbrauch in den Parteien der Regierungskoalition befeuert. Rechte Rattenfänger haben so leichtes Spiel, die diffuse Unzufriedenheit gegen die als alternativlos dargestellte Politik der Kanzlerin in Hass auf alles vermeintlich Fremde zu kanalisieren“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, zum Aufmarsch von mittlerweile 10.000 Demonstranten gegen eine angebliche „Islamisierung des Abendlandes“ in Dresden. Jelpke weiter:
„Die Aktivisten von Pegida scheinen in ihrem rassistischen Eifer überhaupt nicht wahrzunehmen, wie sehr sie selbst ihrem erklärten Feindbild ähneln: Sie folgen einem vorbestraften Ex-Kriminellen aus dem Rotlichtmilieu, der sich einem Haftbefehl durch Flucht ins Ausland entzogen hatte –dort also aus ihrer Sicht ein ‚krimineller Ausländer‘ war. Sie gebärden sich wie Glaubenskrieger, wenn sie in der Hetze gegen Flüchtlinge und Migranten die Lösung politischer Probleme sehen. Und um ausgerechnet in einer Stadt wie Dresden, mit einem minimalen Anteil von Muslimen, gegen eine angeblich drohende Islamisierung Europas auf die Straße zu gehen, muss man schon ein dickes Brett vor dem Kopf haben.“