„Die Stadt Kobani und viele umliegende Dörfer konnten nach rund fünf monatigen Kämpfen von den Terrormilizen des IS befreit werden. Doch der Preis dafür sind nicht nur hunderte im Kampf gefallene Verteidigerinnen und Verteidiger von Kobani sondern auch die immense Zerstörung der Stadt. Um eine Rückkehr der in die Türkei geflohenen rund 200.000 Einwohner des Kantons und den einer Neugründung gleichkommenden Wiederaufbau der Stadt zu ermöglichen, braucht Kobani weiterhin internationale Unterstützung“, erklärt die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke. Jelpke weiter:
„Obwohl die heimtückische Absicht der türkischen AKP-Regierung, die Selbstverwaltung von Kobani mit logistischer Unterstützung für den IS zu zerschlagen, gescheitert ist, nimmt Ankara weiterhin eine negative Haltung gegenüber Kobani und der Selbstverwaltungsregion Rojava in Nordsyrien ein. So dürfen lediglich Grundnahrungsmittel über den Grenzübergang Mürsitpinar- den einzigen Zugang zur weiterhin vom IS umzingelten Stadt – nach Kobani gebracht werden. Baufahrzeuge und Baumaterial werden ebenso von der türkischen Armee am Passieren gehindert wie Delegationen internationaler Hilfsorganisationen, die sich ein Bild machen wollen.
Kobani hat stellvertretend für die ganze Welt gegen den djihadistischen Terror gekämpft und dem IS seine bislang schwerste Niederlage beigebracht. Kobani hat den Mythos von der Unbesiegbarkeit des IS nachhaltig erschüttert.
Jetzt ist die Welt im Gegenzug gefordert, den Wiederaufbau der Stadt zu unterstützen. Dafür muss neben materieller Unterstützung zuerst einmal politischer Druck auf die türkische Regierung ausgeübt werden, einen humanitären Korridor nach Kobani zu ermöglichen. Lassen wir Kobani auch nach der Befreiung vom IS nicht alleine!“