„Die Schaffung eines ‚Speziallagers‘ für Flüchtlinge vom Westbalkan zeugt von unfassbarer Geschichtsvergessenheit“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, anlässlich der bevorstehenden Einrichtung eines sogenannten „Aufnahme- und Rückführungszentrums“ in einer Kaserne im oberbayerischen Manching. Jelpke weiter:
„Auch wenn nicht viele offen darüber reden, wissen es doch alle Beteiligten: Ein Großteil der Flüchtlinge aus Südosteuropa sind Roma. Und die sollen jetzt in Speziallager gesteckt werden, in denen sie praktisch bis zu ihrer raschen Abschiebung interniert werden.
Auf die Idee, ‚Zigeunerlager‘ einzurichten, ist in Deutschland schon lange niemand mehr gekommen. Was kommt als nächstes? Soll man den Betroffenen einen schwarzen Winkel in die Pässe stempeln oder am besten gleich auf den Arm tätowieren? Damit ihre Wiedereinreise auf jeden Fall verhindert werden kann? So, wie es Bayerns Innenminister Herrmann und andere Scharfmacher gerne hätten.
Es ist absolut beschämend, wie Deutschland, das noch vor 70 Jahren versucht hat, das Volk der Roma in ganz Europa zu vernichten, heute mit den Überlebenden dieses Völkermordes umgeht. Roma werden, nicht nur auf dem Balkan, aus rassistischen Gründen verfolgt. Ihre Asylgesuche sind genauso gründlich zu prüfen wie die aller anderen. Vorverurteilungen und Internierungspläne widersprechen dem humanitären Geist des Asylrechts.“