„Eine Trennung von Flüchtlingen nach ihrer Religion wäre ein Armutszeugnis für die Bundesrepublik als Aufnahmeland und ein falsches Signal an die Schutzsuchenden. Nicht Glaubens- oder Kulturfragen, sondern die qualvolle Enge in völlig überfüllten Flüchtlingsunterkünften ist die Ursache für Konflikte unter Asylbewerbern“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, zur Forderung von Unionspolitikern und der Gewerkschaft der Polizei, Christen und Muslime getrennt unterzubringen. Die Abgeordnete weiter:
„Wenn Tausende Menschen in einer nur für einige hunderte Bewohner ausgelegten Unterkunft leben müssen, wird es immer zu Aggressionen kommen, selbst wenn alle Bewohner demselben Kulturkreis angehören. Statt Flüchtlinge in Massenunterkünfte einzupferchen, ist eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen sowie nach Möglichkeiten auch bei Bekannten und Verwandten der Flüchtlinge sowohl im Interesse der Konfliktreduzierung als auch einer schnellen Integration dringend geboten. Dazu gehört auch, dass Flüchtlinge sich das Bundesland und die Stadt, in der sie ihren Asylantrag stellen, selbst aussuchen können, etwa um in der Nähe von Familienmitgliedern unterzukommen. Besonderen Flüchtlingsgruppen mit individuellen Schutzbedürfnis wie etwa Jesiden aus dem Irak bliebe so die Möglichkeit, sich um eine alternative Unterbringung zu kümmern und damit befürchteten Konflikten von vorherein aus dem Weg zu gehen.“