„Flüchtlingskinder sind zu einem erschreckend hohen Prozentsatz in der Türkei von Kinderarbeit betroffen.40 Prozent der rund eine Million schulpflichtigen Flüchtlingskinder können nach Angaben der Bundesregierung in der Türkei keine Schule besuchen. Insbesondere diese Gruppe von schutzsuchenden Kindern ist massiv von Kinderarbeit betroffen. Hinzu kommen aber auch viele geflüchtete Kinder, die zwar die Schule besuchen, aber dennoch zu Kinderarbeit gezwungen werden. Das zeigt noch einmal deutlich, dass der EU-Türkei-Deal auf Kosten der Schutzsuchenden ausgehandelt wurde und für tausendfaches Leid – gerade auch unter Kindern und Jugendlichen – sorgt“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Ulla Jelpke die Antwort der Bundesregierung auf ihre Kleine Anfrage „Kinderarbeit von Geflüchteten in der Türkei“. Die Abgeordnete weiter:
„Gerade im landwirtschaftlichen Sektor, vor allem der Haselnussproduktion werden Kinder nach Angaben der Bundesregierung als Arbeitskräfte eingesetzt. Kinderarbeit betrifft aber nicht nur den landwirtschaftlichen Sektor, auch Textilunternehmen nutzen diese Praktiken um billige Ware für den europäischen Markt produzieren. Das alles scheint für die Bundesregierung nur von geringem Interesse zu sein, denn sie schiebt die Verantwortung für den Kampf gegen die Ausbeutung von Kindern den korrupten türkischen Behörden zu. Es ist offensichtlich, dass Hunderttausende vor dem Krieg geflüchtete Kinder in der Türkei keinen Schutz erhalten, sondern ausgebeutet werden. Der schmutzige EU-Türkei Deal muss sofort beendet werden. Jeder kann es sehen, das Erdogan-Regime ist kein Flüchtlingshelfer, sondern Fluchtursache!“
Die Kleine Anfrage kann unter folgendem Link abgerufen werden: 1900511 Kinderarbeit Türkei