„Die Militarisierung der Schulen muss sofort beendet werden“, fordert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, mit Blick auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zur Tätigkeit von Jugendoffizieren und Karriereberatern in Schulen. Der Bundesregierung zufolge hat die Bundeswehr im Jahr 2017 über eine halbe Million Schüler während des Unterrichts erreicht. Jelpke weiter:
„Es ist eine Riesensauerei, dass die Bundeswehr ihre Rekrutierungsnot durch Propaganda auf dem Schulhof lösen will. An Schulen soll es Wissens- und Wertevermittlung geben, Militärpropaganda hat dort nichts zu suchen.
Jugendoffiziere haben im vergangenen Jahr mindestens 120.000 Jugendliche während des Unterrichts erreicht – nach eigenen Angaben 9,6 Prozent mehr als im Vorjahr – um ihnen die Verteidigungspolitik der Bundesregierung zu verkaufen. Die so genannten Karriereberater, die den Schülern einen Job beim Militär schmackhaft machen sollen, haben ihre Reichweite gar um 24 Prozent auf über 368.000 Schüler erhöht. Auch die Zahl der Lehrer, die einer ‚Schulung‘ durch Militärs unterzogen wurden, hat zugenommen.
Diese Maßnahmen untergraben die gebotene politische Neutralität der Schulen. Ich solidarisiere mich ausdrücklich mit allen Schülern, Eltern und Lehrern, die sich gegen diese feindliche Übernahme der Schulen durch das Militär wehren.“
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