„Seenotrettung ist keine Straftat, sondern eine rechtliche wie humanitäre Pflicht. Den Kapitän des Schiffs ‘Lifeline‘ mit fadenscheinigen juristischen Tricks zu einer hohen Geldstrafe zu verurteilen, ist schon eine ausgemachte Sauerei. Doch noch schlimmer ist die Tatsache, dass das Rettungsschiff während des Verfahrens monatelang auf Malta festgehalten und damit von seiner humanitären Mission des Rettens von Menschenleben abgehalten wird“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Ulla Jelpke, die Entscheidung eines maltesischen Gerichts, den „Lifeline“-Kapitän Claus-Peter Reisch zu 10.000 Euro Geldstrafe zu verurteilen. Jelpke weiter:
„Würden die EU-Staaten ihre seerechtliche Verpflichtung zur Seenotrettung wahrnehmen, dann bräuchten wir gar keine private Seenotrettung. Die Staaten weigern sich jedoch, Schutzsuchende anzunehmen und ziehen es vor, sie von der sogenannten libyschen ‚Küstenwache‘ in Folterlager und auf Sklavenmärkte in dem Bürgerkriegsland verschleppen zu lassen. Die von der EU gerne hochgehaltenen humanitären Werte haben schon lange ihr Grab auf dem Grund des Mittelmeeres gefunden.“