„Unterm Strich hat sich die Zahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge im ersten Halbjahr 2019 nur geringfügig um 40.000 auf 1,8 Millionen erhöht. Die meisten von ihnen, nämlich über 1,3 Millionen, haben einen sicheren Aufenthaltsstatus, zurückgegangen ist die Zahl der Geflüchteten mit (noch) unsicherem Aufenthaltsstatus. Es gibt erhebliche ungenutzte humanitäre Aufnahmekapazitäten in Deutschland. Integration und Aufnahme statt Abschottung muss deshalb die Devise des politischen Handelns sein“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zur Zahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge. Die Abgeordnete weiter:
„Die Zahl der im Ausländerzentralregister als ausreisepflichtig erfassten Menschen ist im ersten Halbjahr auf 246.737 angestiegen. 191.117 von ihnen haben aber eine Duldung, und viele dürfen aus guten Gründen nicht abgeschoben werden: wegen familiärer Bindungen in Deutschland, weil in ihrem Herkunftsland Krieg herrscht, wegen Erkrankungen oder weil sie eine Ausbildung machen. Für diese Menschen brauchen wir dringend eine wirksame Bleiberechtsregelung. Das oftmals jahrzehntelange Leben mit Duldungsstatus ist eine integrationsfeindliche und für die Betroffenen zermürbende Tortur.“
Anfrage und Antwort können hier eingesehen werden: KA 19_12502_Zahlen_Flüchtlinge_Deutschland