„Das Ausmaß von Gewalt gegen Frauen in Deutschland ist unerträglich. Jede dritte Frau in Deutschland erlebt in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt, statistisch wird alle drei Tage eine Frau von ihrem (Ex-)Partner umgebracht. Solche abscheulichen Verbrechen dürfen nicht länger als Beziehungstragödien verharmlost, sondern müssen als gesellschaftliches Übel anerkannt werden. Frauenfeindlichkeit und Gewalt gegen Frauen schwelen in ausnahmslos allen gesellschaftlichen Schichten und Gruppierungen in Deutschland, wobei die Täter meist (Ex-)Partner oder nahe Verwandte sind. Die Bundesregierung muss Frauen endlich konsequenter schützen und sich klar gegen das rassistische Stereotyp vom vermeintlich ‚fremden‘ Täter positionieren“, fordert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, anlässlich des „Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen“. Jelpke weiter:
„Gewalt gegen Frauen ist nicht zufällig. Sie ist Folge einer grassierenden Frauenfeindlichkeit, die in Deutschland noch heute in Gesetzen, im vermeintlich Privaten, im Netz, im Knast, auf der Arbeit und der Straße ihren Ausdruck findet. Es braucht dringend mehr Frauenhäuser und Beratungsstellen für Opfer von Gewalt. Außerdem müssen Täter konsequenter verfolgt und härter bestraft werden, etwa indem Feminizide, also geschlechtsspezifische Tötungen von Frauen, als Delikte erfasst werden.
Die besonders vulnerable Situation von geflüchteten, obdachlosen und behinderten Mädchen und Frauen muss stärker berücksichtigt werden. Lager, in denen geflüchtete Mädchen und Frauen gezwungen sind zu leben, begünstigen gewalttätige Übergriffe und gehören deshalb abgeschafft!“