„Ich begrüße es, dass die Bundesregierung jede politische Einflussnahme von Diyanet-Religionsbeamten zur Unterstützung der türkischen Militärintervention in Syrien als ‚inakzeptabel‘ bezeichnet. Allerdings sollte es nicht nur bei mahnenden Worten bleiben. Wenn ausländische Religionsbeamte ihre berufliche Stellung nutzen, um völkerrechtswidrige Angriffskriege ihrer Regierung zu unterstützen, sollte ihnen sofort das Arbeitsvisum entzogen werden“, erklärt Ulla Jelpke, die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., zur Antwort der Bundesregierung auf ihre Kleine Anfrage „Medienberichte über die Unterstützung des völkerrechtswidrigen türkischen Angriffskrieges gegen Nordsyrien durch türkische Islamverbände in Deutschland“ (Drs. 19/15339). Die Abgeordnete weiter:
„Angesichts der zentralistischen Strukturen des direkt der türkischen Religionsbehörde Diyanet in Ankara unterstellten Islamverbandes DITIB bezweifle ich allerdings die Darstellung der Bundesregierung, dass es sich bei den bekanntgewordenen Unterstützungsaufrufen für den Angriffskrieg wirklich nur um Einzelfälle gehandelt habe.
Dass auch der stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Mehmet Alparslan Celebi, zur Unterstützung des türkischen Angriffskrieges auf Nordsyrien aufrief, kann nicht erstaunen. Schließlich ist sein im Zentralrat organisierter Verband ATIB eine direkte Abspaltung der faschistischen Grauen Wölfe. Erstaunlich finde ich allerdings, wie hier türkischer Nationalismus und Chauvinismus unter dem Deckmantel der Religion verbreitet wird – das sollte dem völkerverbindenden Anspruch des Islam doch widersprechen.“
Die Anfrage und Antwort der Bundesregierung sind hier einzusehen: