„Der Einsatz technischer Assistenzsysteme wie der Spracherkennungssoftware oder des Auslesens der Handys von Asylsuchenden ist Ausdruck einer Misstrauenskultur im BAMF. Immer wieder wird Schutzsuchenden unterstellt, dass sie reihenweise falsche Angaben zu ihrer Identität und Herkunft machten. Dabei gibt es für diese Unterstellung gar keine Belege. Nur bei 189 von insgesamt rund 4000 mittels der Dialekterkennungssoftware zwischen Januar und November 2019 überprüften Asylverfahren gab es Hinweise auf falsche Herkunftsangaben, der Anteil war mit 4,7 Prozent äußerst gering“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die Antwort der Bundesregierung auf eine Schriftliche Frage zur Nutzung einer Spracherkennungssoftware im BAMF.
Die Spracherkennungssoftware nutzt das BAMF seit September 2017, um die Identität und Herkunft von Asylsuchenden zu überprüfen. Anhand einer zweiminütigen Sprachprobe, die außerhalb der Asylanhörung aufgenommen wird, soll ermittelt werden, welchen arabischen Dialekt eine Person spricht. Dies soll Rückschlüsse auf die Herkunftsregion erlauben. Von Januar bis Ende November 2019 setzte das BAMF die Software bei knapp 4000 Personen ein.
Jelpke dazu weiter:
„Besser wäre es, wenn das BAMF seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ordentlich schulen würde, anstatt auf fehleranfällige und teure technische Lösungen zu setzen.“
Anfrage und Antwort können hier eingesehen werden: SF 460 Sprachsoftware