„Schutzsuchende gefangen in Viehställen auf dem Mittelmeer – Ist das Ausdruck der ‚europäischen Wertegemeinschaft‘, die Innenminister Seehofer im Vorfeld des Treffens der EU-Innenminister beschwört? Die Bundesregierung muss sich sofort für das Anlanden des Viehfrachters TALIA in Malta oder Italien einsetzen und anbieten, die aus Seenot geretteten Schutzsuchenden aufzunehmen. Es kann nicht angehen, dass Menschen, die nichts weiter als Schutz in Europa suchen, nach sechs Tagen schiffbrüchig auf hoher See nun in einem Viehtransporter festgehalten und nicht an Land gelassen werden“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die Situation der 53 vom libanesischen Viehfrachter TALIA geretteten Schutzsuchenden. Jelpke weiter:
„In Deutschland haben sich viele Kommunen bereit erklärt, Schutzsuchende aufzunehmen. Hier steht einzig und alleine der Innenminister im Weg. Seehofer muss sich beim Treffen mit seinen EU-Amtskollegen für eine solidarische Aufnahmeregelung einsetzen und die Bundesregierung muss den Weg der kommunalen Aufnahme von Schutzsuchenden öffnen, gerade auch um Länder an den EU-Außengrenzen zu entlasten. Außerdem muss die schikanöse Behandlung von Handelsschiffen, die Schutzsuchende retten, aufhören. Es kann nicht angehen, dass Schiffsbesatzungen und Betreiber regelrecht bestraft werden, wenn sie ihrer seevölkerrechtlichen Verpflichtung zur Seenotrettung nachkommen.“