„Mehr als 190 verlorene Menschenleben bei mindestens sechs Schiffsunglücken – das ist die Bilanz des mörderischen EU-Abschottungsregimes allein in diesem Monat vor der libyschen Küste. Das Leben dieser Menschen ist der EU offensichtlich nichts wert. Durch die Kriminalisierung und Behinderung der zivilen Seenotrettung und die Zusammenarbeit mit der sogenannten libyschen Küstenwache geht sie seit Jahren bewusst über Leichen. Die Bundesregierung muss die Kooperation mit kriminellen Banden in Libyen sofort beenden – es braucht legale und sichere Fluchtwege und eine staatlich finanzierte, zivile Seenotrettung!“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, den Tod von mehr als 190 Geflüchteten im September vor der Küste Libyens. Jelpke weiter:
„Die sogenannte libysche Küstenwache hat keinerlei Interesse an Seenotrettung, sondern nur an ihrem eigenen Profit. Ohne das beherzte Eingreifen von lokalen Fischern hätte es auch in diesem Monat noch sehr viel mehr Tote gegeben. Diejenigen, die doch von der libyschen Küstenwache aufgegriffen werden, landen häufig in furchtbaren Folterlagern oder werden auf Sklavenmärkten verkauft. Derweil hindern europäische Behörden Rettungsschiffe von NGOs aus fadenscheinigen Gründen am Auslaufen, wie zuletzt die Sea-Watch 4. Auch das Aufklärungsflugzeug Moonbird wird an der weiteren Dokumentation der zahlreichen Menschenrechtsverletzungen auf dem Mittelmeer gehindert. Die zivile Seenotrettung muss unterstützt, der Pakt mit den libyschen Gangstern endlich aufgekündigt werden!“