„Polizeigewalt findet jeden Tag statt. Besonders Schwarze Menschen, Geflüchtete, Migrantinnen, Obdachlose und andere marginalisierte Gruppen müssen ständig mit Schikanen, Kontrollen und Übergriffen durch die Polizei rechnen. Fast nie werden die Täter in Uniform dafür zur Verantwortung gezogen. Stattdessen kommt es häufig zu einer zusätzlichen Kriminalisierung der Opfer von Polizeigewalt durch die Justiz. Um diese Zustände zu ändern, braucht es endlich unabhängige Beschwerdemechanismen und eine gesellschaftliche Solidarisierung mit allen Opfern von Polizeigewalt. Schluss mit der Täter-Opfer-Umkehr!“, fordert Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des heutigen internationalen Tags gegen Polizeigewalt. Die Abgeordnete weiter:
„Insbesondere rassistische Polizeigewalt endet vielfach tödlich, das zeigt die heute veröffentlichte Dokumentation der Kampagne Death in Custody. Der Recherche-Gruppe sind 181 Fälle von Tod in Gewahrsam oder aufgrund tödlicher rassistischer Polizeigewalt seit 1990 bekannt. Weil dazu behördlich kaum Daten erhoben werden, ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Dass die Namen Oury Jalloh, Hussam Fadl, Matiullah Jabarkhil, Christy Schwundeck, Aamir Ageeb, Amed Ahmad und Halim Dener heute nicht vergessen sind, verdanken wir allein der unermüdlichen Arbeit von Angehörigen, Freunden und Genossinnen, die sich seit Jahren für Aufklärung und Gerechtigkeit einsetzen. Meine Solidarität gilt ihrem Kampf!“
Hier geht es zur Dokumentation von Todesfällen in Gewahrsam: doku.deathincustody.info