Im Kampf gegen das Vergessen unermüdlich – bis zuletzt.
Gestern fand die Beerdigung der Antifaschistin Esther Bejarano in Hamburg statt. Wie Tausende andere sind auch meine Kollegin Gesine Lötzsch und ich nach Hamburg gefahren, um Abschied von Esther Bejarano zu nehmen und ihrer Familie unsere Anteilnahme auszudrücken.
Esther Bejarano ist unersetzlich – noch bis vor kurzem stand sie gemeinsam mit der Band Microphone Mafia auf der Bühne, sang jüdische und antifaschistische Lieder. Die Ausschwitzüberlebende engagierte sich jahrzehntelang gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Unentwegt erzählte sie von ihrer Befreiung am 3. Mai 1945 durch Soldaten der Roten Armee und der US-Armee, die kurz nacheinander in der kleinen Stadt Lübsz eintrafen. Der Stadt, in der Esther Bejarano mit einigen Freundinnen aus dem KZ Ravensbrück Unterschlupf gefunden hatte, nachdem sie gemeinsam dem Todesmarsch entflohen waren.
Nun ist eine weitere unermüdliche Zeitzeugin gegen das Vergessen des historischen, und Mahnerin des aktuellen Faschismus, eine Kämpferin für Menschenrechte, Frieden und eine solidarische Gesellschaft von uns gegangen. Esther Bejarano wird uns fehlen – die Erinnerung an sie werden wir aufrechterhalten, ihren Kampf fortführen.