„Der Bericht von Ärzte ohne Grenzen über die dramatischen negativen Auswirkungen der schlechten Lebensbedingungen in den Hotspots auf den griechischen Inseln auf die psychische Gesundheit von Schutzsuchenden ist zutiefst verstörend. Das immer wieder gefeierte Hotspot-Konzept an den EU-Außengrenzen ist in Wahrheit eine menschenrechtspolitische Sackgasse. Eine solch skrupellose Abschottung, die auf Kosten des Lebens und der Gesundheit von Schutzsuchenden geht, macht die immer wieder gepriesenen Grundwerten der Europäischen Union zur heuchlerischen Makulatur“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Ulla Jelpke zum Bericht von Ärzte ohne Grenzen über die Situation in griechischen Hotspots.
„Die in den griechischen Hotspots unter unerträglichen Bedingungen lebenden Geflüchteten müssen sofort aufs griechische Festland gebracht werden. Diese Forderung von Ärzte ohne Grenzen ist völlig berechtigt. Es ist erschreckend, dass ein so hoher Anteil von Flüchtlingen in Griechenland Opfer von Gewalt wird, insbesondere durch staatliche Autoritäten. Die Menschen fliehen vor Gewalt, sie sind während der Flucht oft Gewaltverhältnissen ausgesetzt, und dann erfahren sie in der EU als erstes erneut Gewalt, Entmündigung und Inhaftierung – das ist wirklich unerträglich. Griechenland ist wirtschaftlich am Boden, die eigene Bevölkerung wurde unter anderem infolge der zerstörerischen EU-Auflagen in bittere Armut gestürzt. Es gab bekanntlich viel weniger Umverteilungen von Flüchtlingen in andere Länder der EU als ursprünglich angestrebt. Griechenland sollte deshalb weiter entlastet werden, statt dem Land die alleinige Verantwortung für den Umgang mit Flüchtlingen aufzubürden.“
Der Bericht ist unter diesem Link abrufbar:
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/sites/germany/files/2017_10_mental_health_greece_report_final_low.pdf