„Das BAMF gibt sich offen und sensibel für die Belange von schwulen, lesbischen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Geflüchteten, doch in der Praxis liegt vieles im Argen. Berichte von Betroffenen, Anwälten und Unterstützern deuten darauf hin, dass in Asylanhörungen regelmäßig tief in die Privatsphäre von LSBTI-Geflüchteten eingegriffen wird und diese mit völlig unangemessenen Kommentaren konfrontiert werden. Daran können die besten Schulungen allein nichts ändern. Darüber hinaus muss das BAMF endlich seine Misstrauenskultur aufgeben und aufhören, in allen Asylsuchenden potentielle Betrüger zu sehen“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Ulla Jelpke, zur Antwort der Bundesregierung auf ihre Kleine Anfrage „Situation von LSBTI-Geflüchteten“. Die Abgeordnete weiter:
„Dass das Hau-ab-Gesetz eine Verlängerung der Unterbringung von Asylsuchenden in Anker-Zentren und Aufnahmeeinrichtungen von sechs auf achtzehn Monate vorsieht, ist für besonders schutzbedürftige Asylsuchende wie LSBTI eine verheerende Nachricht. Homophobe Anfeindungen, Übergriffe und sexualisierte Gewalt sind dort an der Tagesordnung, wirksamen Schutz gibt es nicht. Und die ebenfalls am vergangenen Freitag beschlossene Entfristung der Wohnsitzauflage für bereits anerkannte Flüchtlinge führt ebenfalls dazu, dass viele LSBTI-Geflüchtete jahrelang in strukturschwachen Regionen ohne Anbindung an eine vor allem in größeren Städten vorhandene Community leben müssen. Sie können sich kaum jemandem anvertrauen und ziehen sich immer weiter zurück. Eine Integration wird so gehemmt.“
Die Anfrage und Antwort sind hier einzusehen: