„Bei Ankunft in der EU erhalten geflüchtete Kinder und Jugendliche häufig keinen Schutz, sondern werden unter kindeswohlgefährdenden Bedingungen in Massenlagern festgehalten. Im griechischen Moria sind fast zehntausend Schutzsuchende festgesetzt, mindestens 500 davon sind unbegleitete Jugendliche. Seit Jahren sind die himmelschreienden Zustände in den griechischen Hotspots bekannt, aber nichts geschieht. Der Tod des fünfzehnjährigen Schutzsuchenden ist die direkte Folge dieser menschenverachtenden EU-Politik“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, den Tod eines fünfzehnjährigen Schutzsuchenden im griechischen Hotspot Moria. Jelpke weiter:
„Die Menschen fliehen vor Gewalt, sie sind während der Flucht oft Gewaltverhältnissen ausgesetzt, und erfahren dann nach ihrer Ankunft auf dem Boden der EU erneut Gewalt, Entmündigung und Internierung – das ist wirklich unerträglich.
Die Hotspots müssen geschlossen werden und die in ihnen festgehaltenen Schutzsuchenden müssen die Möglichkeit erhalten, ihren Asylantrag in jenen EU-Ländern stellen zu dürfen, zu denen sie persönliche oder sprachliche Bindungen haben. Die Hotspots müssen sofort geschlossen werden. Europaweit haben sich dutzende solidarische Städte zur freiwilligen Aufnahme von Schutzsuchenden bereit erklärt.
Die Innenminister der EU-Mitgliedsstaaten müssen endlich handeln und die umgehende Weiterreise der Geflüchteten in diese Städte ermöglichen!“