„Seehofers Gerede von einer ‚europäischen Lösung‘ ist eine billige Phrase, mit der die schutzsuchenden Menschen aus den griechischen Lagern schon viel zu lange hingehalten werden. Es ist doch hinreichend bekannt, dass die EU-Staaten sich in der Flüchtlingspolitik auf nichts anderes einigen können als auf ein Mehr an Abschottung. Der Horror, dem die Geflüchteten aus Moria ausgesetzt sind, ist eine direkte Folge der Abschottungspolitik, die die EU seit Jahren planvoll vorantreibt. Die menschenverachtenden Hotspotlager auf den griechischen Inseln sind leider die ‚europäische Lösung‘“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, zur Weigerung des Bundesinnenministers, Geflüchtete aus Moria aufzunehmen. Jelpke weiter:
„Die fast 13.000 Menschen, die infolge der Brände in Moria obdachlos geworden sind, brauchen jetzt Hilfe. Sie haben kein Dach über dem Kopf, haben all ihr Hab und Gut verloren und werden noch dazu brutal von der Polizei angegriffen. Gleichzeitig haben sich in Deutschland mehr als 170 Kommunen zu sicheren Häfen erklärt, gestern sind außerdem in vielen Städten Tausende auf die Straße gegangen, um die Aufnahme der Schutzsuchenden aus Moria zu fordern. Etliche Bundesländer haben konkrete Angebote gemacht, Geflüchtete aufzunehmen. Ich fordere den Bundesinnenminister auf, endlich seine inhumane Blockadehaltung aufzugeben und den Weg für ihre Aufnahme freizumachen.“