„Der Rassismus im Land kennt keinen Lockdown – die Zahl der Angriffe auf Geflüchtete in Deutschland hat im vergangenen Jahr sogar noch zugenommen“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, zur Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion. Jelpke weiter:
„Für das Jahr 2020 sind bislang 1606 Angriffe auf Geflüchtete außerhalb ihrer Unterkünfte vermeldet worden. Erfahrungsgemäß ist noch mit deutlich über 100 Nachmeldungen zu rechnen. Unterm Strich muss davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Angriffe über dem Niveau von 2019 liegt, als 1621 verzeichnet wurden. Zurückgegangen ist indes die Zahl von Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte, von 128 auf 84.
Es geht hier ausschließlich um Angriffe, die von den Sicherheitsbehörden als rechtsextrem eingestuft wurden. Das bedeutet: Statistisch gesehen greifen Neonazis jeden Tag vier- bis fünfmal Flüchtlinge an. Zum Ausmaß anderer Übergriffe liegen keine Angaben vor.
Diese Zahlen zeigen überdeutlich, wie erschreckend verfestigt die rechtsextreme Gewalt in Deutschland ist. Dass sie potentiell tödlich ist, daran hat uns bereits der Jahrestag des Terroranschlags von Hanau gemahnt.“