„Die Situation auf den ägäischen Inseln ist seit Jahren ein Alptraum – die Bundesregierung muss umgehend weitere Aufnahmeprogramme für in Griechenland gestrandete Schutzsuchende aufsetzen. Denn noch immer harren tausende Menschen, darunter über ein Drittel Kinder, in Griechenland in nacktem Elend und völliger Perspektivlosigkeit aus. Deutschland hat erhebliche Aufnahmekapazitäten – sogar Seehofers selbstherrlich gesetzte ‚Obergrenze‘ wurde im Jahr 2020 nur zu einem Drittel erreicht. Der Innenminister sollte endlich aufhören, die Aufnahme- und Hilfsbereitschaft von über 200 Städten und Kommunen zu blockieren“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, anlässlich des heute vorläufig letzten Fliegers mit evakuierten Schutzsuchenden aus Griechenland seit dem Brand des Lagers Moria auf Lesbos. Jelpke weiter:
„Nicht nur auf den griechischen Inseln, sondern auch in den hemmungslos überfüllten Lagern auf dem griechischen Festland harren die Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen aus. Deutschland muss seiner Verantwortung für die Flüchtlingsaufnahme, gemessen an der Bevölkerungsgröße und Wirtschaftskraft, endlich gerecht werden. Die Einhaltung der Menschenrechte darf nicht von einer weiterhin in den Sternen stehenden europäischen Lösung abhängig gemacht werden. Dringend nötig ist jetzt ein neues humanitäres Aufnahmeprogramm – die Schutzsuchenden müssen evakuiert werden, um dann ein faires Asylverfahren in den EU-Ländern ihrer Wahl durchlaufen zu können.“