Mit großer Trauer haben wir vom Tod von Willi Hoffmeister erfahren. Er starb am 3. August.
Wenn es darum ging, gegen Krieg und gegen Nazis zu demonstrieren, dann war Willi dabei. Diejenigen von uns, die in Dortmund politisch aktiv sind, kamen gar nicht darum herum, die beeindruckende Persönlichkeit von Willi Hoffmeister kennenzulernen. Seit 1961 war er fast immer an den Ostermärschen aktiv, hat sie mit organisiert. Die Neonazis, die sich in Dortmund breit zu machen versuchen, fanden in Willi einen entschlossenen Gegner.
Sein Markenzeichen war nicht nur seine Unerschütterlichkeit und seine Konsequenz. Er hat auch immer zwischen verschiedenen politischen Strömungen in der linken Bewegung zu vermitteln versucht, ja mehr: Wenn es uns gelang, breite Bündnisse zu schmieden, dann war das oftmals zu einem großen Teil Willis Verdienst.
Wenn Willi vor den Gefahren von Krieg und Faschismus warnte, wusste er genau, wovon er sprach. Er hatte sie ja als Kind miterlebt, und er hat auch miterlebt, wie der Riss zwischen Nazis und ihren Gegnern mitten durch seine Familie ging. Das Motto „Nie wieder“ zu Krieg und Faschismus war Willis Lebensmaxime. Dabei achtete er immer darauf, sich in sozialen Bewegungen zu engagieren. Von daher war es fast schon selbstverständlich, dass er als Arbeiter in die Gewerkschaft ging und in den Betriebsrat von Hoesch, um die Arbeiterinteressen zu vertreten. Denn eines war für ihn auch immer klar: Frieden ohne soziale Gerechtigkeit gibt es nicht. Die Schere zwischen arm und reich hat er als eine der wichtigsten Konflikt- und Kriegsursachen angesehen – von daher war internationale Solidarität für ihn immer selbstverständlich. Bis zu seinem Lebensende blieb Willi überzeugter Kommunist.
Für viele von uns war Willi stets Ansporn, weiter zu kämpfen, auch wenn es trübe aussah. Er war uns ein wertvoller Ratgeber in der Gestaltung unserer gemeinsamen Kämpfe. Wir sind uns sicher: Aus den Erfahrungen, die wir mit ihm machen durften, werden wir noch lange schöpfen können. Unsere, und Willis Kämpfe, führen wir weiter.
Ruhe in Frieden, lieber Willi.
Für die Landesgruppe NRW der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Ulla Jelpke
Kathrin Vogler
Matthias W. Birkwald
Sevim Dagdelen
Sylvia Gabelmann
Andrej Hunko
Niema Movassat
Alexander S. Neu
Ingrid Remmers
Friedrich Straetmanns
Sahra Wagenknecht
Hubertus Zdebel