„Der deutsche Innenminister hätte sich klar von dem dänischen Angriff auf die Reisefreiheit in Europa
distanzieren müssen. Stattdessen äußert er Verständnis und redet mit seiner Formulierung von einem
besonderen Migrationsdruck den dänischen Rechtspopulisten nach dem Mund.
Im März dieses Jahres sind 24.000 tunesische Migranten nach Italien und damit in den Schengenraum
eingereist. In diesem Raum der Reisefreiheit leben rund 400 Millionen Menschen. Das Gerede von einem
besonderen Migrationsdruck ist im besten Falle blanker Unsinn. In Bezug auf die Flüchtlinge aus Libyen, die
derzeit verstärkt an Europas Küsten landen, ist dieser Begriff schlicht zynisch und irreführend. Denn ihre
Aufnahme ist humanitäre Pflicht der EU-Staaten. Daran sollte sich auch ein Bundesinnenminister gebunden fühlen.“
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