Pressemitteilung: Gebirgsjäger an die kurze Leine nehmen

Es grenzt an Zynismus, wenn die Regierung darauf hinweist, die Installation eines Miniaturdorfes mit dem Namen Klein-Mitrovica und die eines Waffen-Standes sei „nicht ein spezielles Kinderprogramm“, sondern auch für Erwachsene offen gewesen.
Dabei war Klein-Mitrovica nicht das erste Mal im Einsatz. Das Miniaturdorf sei bereits „vor Jahren zu Ausbildungszwecken gefertigt und bereits seinerzeit von Soldaten des Gebirgsfernmeldebataillons 210 als Klein-Mitrovica/Kreis Zwickau benannt“ worden, so die Regierung. Diese bezeichnet zwar die Einrichtung als „mit wenig Umsicht aufgebaut und organisiert“, geht aber mit keinem Wort darauf ein, dass sich über Jahre hinweg kein Angehöriger des Gebirgsfernmeldebataillons an dieser „unangebrachten“ Benennung gestört hat.
Dass Kinder und Jugendliche entgegen den Vorschriften Handwaffen, Panzerabwehrhandwaffen und diverse Ausrüstungsgegenstände in die Hand nehmen konnten, wird damit erklärt, die eingesetzten Soldaten seien „von dem sehr großen Interesse der Öffentlichkeit überrascht“ worden und hätten „nicht immer unverzüglich eingreifen“ können. Das ist unglaubwürdig – es hat schließlich in Bad Reichenhall schon früher Tage der Offenen Tür gegeben.
Es liegt auf der Hand: Die Gebirgsjäger halten dieses Vorgehen für normal, zum Skandal wurde es nur, weil diesmal ein antifaschistisches Bündnis die Vorgänge öffentlich gemacht hat. Das gleiche gilt für die Ekel- und Gewaltrituale, die regelmäßig bekannt werden. Anstatt solche Skandale kleinzureden, sollte die Bundesregierung endlich dafür sorgen, dass das bedenkliche Eigenleben der Gebirgstruppen gestoppt wird.“

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BuWe_Mitrovica.pdf

17_6229_BadReichenhall_Kinderspiele_.pdf