Bundeswehr muss endlich entnazifiziert werden

Die Bundesregierung kündigt nun an, dass die Bundeswehr einen Arbeitskreis gründet, um dem angeblich falschen Eindruck einer übergroßen Nähe zur Wehrmacht entgegenzuarbeiten. Der Inspekteur des Heeres soll „erkannte Mängel mit Blick auf zukünftige Gedenkveranstaltungen“ abstellen. Und das fast 70 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus – das deutet schon darauf hin, dass der Eindruck, die Truppe stehe immer noch in allzu großer Treue zu ihrer Vorgängerarmee, durchaus richtig ist.

Anstatt sich endlich in vollem Umfang von der Wehrmacht loszusagen, übt sich die Truppe in labyrinthischer Argumentation: Nicht die Wehrmacht, wohl aber deren Gefallene würden geehrt. Aber warum werden dann die Abzeichen von Wehrmachtseinheiten auf Bundeswehrgelände geduldet? Als Zeichen der Trauer um gefallene Soldaten ist das nicht erforderlich.
Und immer noch sind Kasernen der Bundeswehr nach Wehrmachtsgenerälen benannt. Der fadenscheinige Hinweis der Bundesregierung, diese Namensgeber seien ja nicht gerichtlich belangt worden, zeigt, dass sie die einfachsten Konsequenzen aus der Geschichte nicht ziehen will. Wer glaubt, hitlertreue Offiziere eigneten sich als Vorbilder für die Bundeswehr, provoziert Vorgänge wie die in Munster, als Veteranen vor Bundeswehrsoldaten das SS-Treuelied anstimmten, als logische Konsequenz.

17_11915_Traditionslinien_Bundeswehr.pdf