„Es geht hier nicht um einen Imageschaden für München, Bayern oder gar Deutschland, wie einige Politiker und Medienvertreter erklärten. Die Hauptleidtragenden sind vielmehr die NSU-Opfer und ihre Angehörigen. Erst wurden sie jahrelang durch die von den Ermittlungsbehörden vermutete Verwicklung der Opfer ins Rotlicht- oder Drogenmilieu stigmatisiert – bei völliger Ausblendung fremdenfeindlicher Tatmotive. Und jetzt werden sie durch die mutwillige Unfähigkeit des Gerichts, rechtzeitig eine rechtsstaatlich vorgeschriebene Prozessöffentlichkeit sicherzustellen, brüskiert. Das mindeste ist jetzt, dass der Staat für die Kosten aufkommt, die den Opfern und ihren Angehörigen durch die überraschende Verschiebung des Verfahrens entstanden sind.“
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