„Um den Opfern Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, sollte der Deutsche Bundestag den Giftgasangriff auf Halabja sowie die Anfal-Operationen der irakischen Armee endlich als Völkermord anerkennen“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, anlässlich des Jahrestages des Giftgasangriffs vom 16. März 1988, der fünftausend Menschen das Leben kostete und zehntausend weitere so schwer verletzte, dass viele von ihnen später an den Folgen des Gases starben. Jelpke weiter:
„Im vergangenen Jahr haben endlich alle Fraktionen im Bundestag gemeinsam ihr Mitgefühl gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen ausgedrückt und sich über die Rolle deutscher Unternehmen beschämt gezeigt. Denn ermöglicht wurde das irakische Giftgasprogramm vor allem durch deutsche Unternehmen und mit Wissen der damaligen Bundesregierung. Dies öffentlich im Bundestag anzuerkennen war ein wichtiger Schritt. Doch dabei sollten wir nicht stehen bleiben. Die Bombardierung der Stadt Halabja, die Zerstörung von rund 4000 Dörfern und die Verschleppung und Ermordung von bis zu 180.000 Menschen während der Anfal-Operationen sollte endlich als das bezeichnet werden, was es ist: ein Genozid gemäß der UN-Konvention über die Verhütung und Bestrafung von Völkermord.“