Vor zwei Jahren waren es mit 16 Millionen nur halb so viel, im Jahr 2012 bereits 29 Millionen. Der Löwenanteil der Ausgaben, 20,7 Millionen Euro, floss in Anzeigen. Vor allem die Fernsehsender profitierten vom Militär: Sie allein erhielten 7,5 Millionen Euro, gefolgt von Printmedien mit 4,2 Millionen und Radio mit 4 Millionen Euro. Hinzu kommen 3,8 Millionen Euro für Messe- und Ausstellungsbeteiligungen. Insgesamt nahm die Bundeswehr an 1500 einschlägigen Veranstaltungen teil, das sind 90 mehr als im Vorjahr. Für sogenanntes Jugendmarketing – das sind unter anderem Abenteuer- und Actionformate – wurden 2,1 Millionen Euro ausgegeben. Hinzu kommen weitere Ausgaben für Truppenbesuche, Informationsmaterial, Girl´s Day und Kooperationen mit Verbänden.
Das Dauerbombardement mit Militärreklame grenzt an eine Militarisierung des Alltags. Als positives Zeichen werte ich allerdings, dass es auch Proteste hervorruft: Bei insgesamt 39 Reklameveranstaltungen hat die Bundeswehr Aktionen militärkritischer Bürgerinnen und Bürger gemeldet. Ich bin überzeugt, dass die tatsächliche Zahl der Proteste noch höher ist und stehe voll hinter ihnen. Wenn die Bundeswehr in der Öffentlichkeit für sich wirbt, muss sie auch Gegendarstellungen aushalten. Ebenso positiv ist die geringe Resonanz auf die Werbung: Jugendliche zeigen trotz des medialen Dauerfeuers wenig Bereitschaft, sich fürs Töten in Uniform zu entscheiden – und das ist gut so.“