Im Windschatten des blutigen Bürgerkrieges wird in Rojava versucht, eine demokratische Alternative sowohl zur autoritär-nationalistischen Baath-Herrschaft als auch zu den mörderischen Gotteskriegern der sogenannten syrischen Opposition zu schaffen.
Der Delegation aus dem Kanton Cizire gehörten der Außenminister und Vorsitzende der Linksdemokratischen Partei Kurdistans Salah Gedo, der Vorsitzende für Justizverwaltung Abdulkarim Omar, Bassam Ishak als Vertreter der assyrischen Christen und Sinem
Mohammed, die Co-Vorsitzende des Volksrats Westkurdistans an.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Delegation berichteten über die aktuelle Lage in Rojava. Sie führten an, wie Kurden, christliche Assyrer/Aramäer, Araber, Turkmenen und andere ethnische und religiöse Gruppierungen durch den Gesellschaftsvertrag für Rojava volle Gleichberechtigung genießen und die bislang unterdrückten Sprachen Kurdisch und Aramäisch nun neben dem Arabischen zu Amtssprachen wurden.
Betont wurde die führende Rolle der Frauen in der Revolution von Rojava. So gibt es in allen Regierungsgremien aber auch bei der Sicherheitspolizei und den Verteidigungskräften jeweils eine quotierte Doppelspitze. Zudem gilt eine 40 Prozentige Geschlechterquotierung in allen Volksräten. Frauen haben auch eigene Einheiten in den Sicherheitskräften.
Die Revolution in Rojava ist bedroht sowohl durch die Blockade der Nachbarländer als auch die Angriffe radikaler Gotteskrieger, die mit logistischer Rückendeckung der Türkei agieren. Erst vergangene Woche ermordeten terrorsitische Banden 15 Zivilisten, darunter zahlreiche Frauen und Kinder.
Die Entwicklung in Rojava ist ein Hoffnungsschimmer inmitten des vom Ausland immer weiter angeheizten Krieges in Syrien. Das Modell der demokratischen Selbstverwaltung könnte ein Vorbild für ein zukünftiges demokratisches Syrien sein.