„Die Flüchtlinge haben mir von Gräueltaten berichtet, die man kaum beschreiben kann. Sie haben geschildert, wie ein Ehemann vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder von den IS-Banden geköpft wurde. Frauen werden in Brautkleider gesteckt, vergewaltigt und dann den Angehörigen regelrecht vor die Füße geschmissen.
Die Augenzeugen, die ich gesprochen habe, haben die einschlägigen Presseberichte allesamt bestätigt. Alle haben zudem bekräftigt: Es waren kurdische Milizen, vor allem die PKK und die in Nordsyrien agierende Volksbefreiungsarmee YPG, die bislang tausenden von Jesiden einen Fluchtweg aus den Sengal-Bergen, dem Kern des jesidischen Siedlungsgebiets, freigehalten haben. Generell tragen Kämpfer aus allen Teilen Kurdistans derzeit die Hauptlast bei der Abwehr der Djihadisten und beim Schutz jesidischer und christlicher Flüchtlinge. Es ist blanker Hohn, dass diese Verteidiger der Flüchtlinge von EU und USA immer noch auf Terrorlisten geführt werden.
Die Luftangriffe der USA sind in der jetzigen Situation nicht der richtige Weg. Dabei drohen auch unschuldige Zivilisten zu sterben. Notwendig ist jetzt erstens, die Versorgung der Flüchtlinge sicherzustellen und den Aufnahmeländern unter die Arme zu greifen. Zweitens muss die PKK schnellstens von den Terrorlisten gestrichen werden. Drittens müssen die Hintermänner und Waffenlieferanten des ISIS ausfindig gemacht und bekämpft werden.“