„Die Zahl der Abschiebungen ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Wer vor diesem Hintergrund eine zu laxe Abschiebepraxis der Länder kritisiert, will ohne Rücksicht auf die Fakten flüchtlingsfeindliche Stimmungen in der Bevölkerung schüren.“ so Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zur Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zu Abschiebungen im Jahr 2014. Jelpke weiter:
„10.884 Menschen wurden im vergangenen Jahr abgeschoben, die Gesamtzahl von Abschiebungen, Zurückschiebungen und Zurückweisungen lag bei 17.463. 4.772 Ab- und Zurückschiebungen gingen in andere Dublin-Staaten, davon waren zu 28 Prozent Minderjährige betroffen. Dies wirft ein Schlaglicht auf das Dublin-System: Asylsuchende müssen dort ihr Verfahren betreiben, wo sie zuerst in die EU eingereist sind. Um dieses System durchzusetzen, werden jährlich tausende Menschen inhaftiert und abgeschoben – statt ihre Asylanträge zu prüfen, werden sie wie Verbrecher behandelt.
Die Zahl der freiwilligen Ausreisen abgelehnter Asylsuchender lag 2014 über der Zahl der Abschiebungen. So reisten 2014 insgesamt 6586 serbische Staatsangehörige aus, 2177 davon wurden abgeschoben. Forderungen nach einer verschärften Abschiebungspolitik ignorieren diese Fakten und haben allein zum Ziel, Stimmungen gegen Asylsuchende aus bestimmten Herkunftsstaaten zu schüren.“
Die Antwort der Bundesregierung zum Download: 1803896_Abschiebungen 2014
Und eine Auswertung mit Überblick der letzten Jahre: Vermerk 150213 Abschiebungen 2014