Weiterhin schwingt die Bundesanwaltschaft die Terrorismuskeule des § 129a. Nach kritischen Sozialwissenschaftlern und Antimilitaristen in Berlin trifft es diesmal die in Athen lebende linke Journalistin Heike Schrader. Offenbar geriet die Journalistin ins Visier der Terroristenjäger, als sie Ende der 90er Jahre von Prozessen gegen Aktivisten der verbotenen linken türkischen Organisation DHKP-C in Deutschland berichtete.
Obwohl Heike Schrader nach Auskunft der Generalbundesanwaltschaft seit 2001 mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde, reiste sie in den vergangenen Jahren wiederholt problemlos in die Bundesrepublik ein und trat als Referentin auf öffentlichen Veranstaltungen auf. In Athen ist sie offiziell bei den Behörden als Korrespondentin der Tageszeitung „junge Welt“ akkreditiert.
Dass Heike Schrader ausgerechnet zu Beginn ihrer Vortragsreise über Folter an politischen Gefangenen verhaftet wurde, ist ein gezielter Einschüchterungsversuch gegen eine couragierte Journalistin. Das absurde Ermittlungsverfahren gegen Heike Schrader ist ein erneuter Beweis für die Notwendigkeit, den Paragraphen 129a endlich abzuschaffen.
Heike Schrader wird ihr in diesem Monat im Pahl-Rugenstein Verlag Bonn erscheinendes Buch heute Nachmittag im Deutschen Bundestag bei der Fraktion DIE LINKE vorstellen.
Heike Schrader auf Lesereise:
Berlin: Mittwoch, 12.12., 19.30 Uhr, Infoladen Daneben, Liebigstr. 34
Hamburg: Donnerstag, 13.12., 19.30 Uhr, Schwarze Katze, Fettstr. 23
Nürnberg: Samstag, 15.12., 17 Uhr, K4, Königstr. 93 (Linke Literaturmesse)