„Die Verhaftung des Welt-Korrespondenten Deniz Yücel ist ein klares Signal der Einschüchterung an die internationale Presse. Die Botschaft lautet: Wer sich kritisch über Erdogan äußert oder über Kriegsverbrechen in Kurdistan berichtet, riskiert es, selbst als `Terrorist´ verfolgt zu werden“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Ulla Jelpke zur gestrigen Anordnung von Untersuchungshaft gegen den vor zwei Wochen festgenommenen Journalisten Deniz Yücel. Die Abgeordnete weiter:
„Von Vertretern der Bundesregierung ausgedrückte Hoffnungen auf ein rechtsstaatliches Verfahren gegen Yücel erscheinen angesichts der Realität der Erdogan-Diktatur mit ihren faschistoiden Zügen geradewegs zynisch. Zur Verhaftung von weit über 100 türkischen und kurdischen Journalisten, der Schließung von Dutzenden Zeitungen und Sendern, der Inhaftierung Tausender Oppositioneller und den schweren Kriegsverbrechen in den kurdischen Landesteilen hat die Bundesregierung bislang weitgehend geschwiegen. Damit hat sie das Erdogan-Regime geradezu ermutig, jetzt mit Deniz Yücel jetzt auch einen Journalisten einer großen ausländischen Tageszeitung wegzusperren. Wie lange will die Bundesregierung ihre Kumpanei mit Erdogan noch beibehalten?
Meine Solidarität gehört Deniz Yücel und den anderen inhaftierten Journalisten, Bürgermeistern, Abgeordneten und Oppositionspolitikern in der Türkei.“