Antwort Kleine Anfrage (16/7810): Luxuswohnen im ehemaligen Reichskriegsgericht

Im Gebäude des ehemaligen Reichskriegsgerichts, einer Säule des NS-Unrechts, war 1992 bis 1997 das Berliner Kammergericht (entspricht dem Oberlandesgericht in anderen Bundesländern) untergebracht. Über 1.400 Menschen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise am Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt haben, wurden hier abgeurteilt. Nun befinden sich im Gebäude Luxuswohnungen, lediglich eine Gedenktafel erinnert an den dunkelsten Abschnitt der Geschichte des Gebäudes. Die Bundesregierung fühlt sich für diesen Zustand aber nicht verantwortlich: die Gedenkpolitik sei Sache der Länder – also hätte das chronisch finanzschwache Berlin für eine Nutzung des Gebäudes als Gedenkstätte sorgen müssen.
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Pressemitteilung: Terrorlisten und Terrorparagrafen sind ungeeignet zur Terrorismusbekämpfung

„Die von geheim tagenden Gremien der EU und des UN-Sicherheitsrats erstellten Listen sind ein undemokratisches und unbrauchbares Instrument zur Terrorismusbekämpfung“, erklärt Ulla Jelpke. Die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE reagiert damit auf Forderungen des Europarats nach mehr Rechtsschutz für Terrorverdächtige, die auf EU-Listen geführt werden, und auf Äußerungen von Pioares Maduro, einem Rechtsgutachter beim Europäischen Gerichtshof. Maduro hatte gesagt, die EU sei nicht an die Terrorliste des UN-Sicherheitsrates gebunden, da der Schutz der Grundrechte betroffener Personen und Organisationen nicht gewährleistet sei. Ulla Jelpke: weiter …

Pressemitteilung: Demokratieverbot in Wuppertal?

Der Oberbürgermeister von Wuppertal hat der Fraktion DIE LINKE im Stadtrat untersagt, eine offene Fraktionsversammlung durchzuführen – weil ihm das Thema nicht behagt. Hierzu erklärt die innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE und Abgeordnete aus Nordrhein-Westfalen, Ulla Jelpke:

Der Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung hat offenbar ein schwieriges Verhältnis zur Demokratie.
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Antwort Kleine Anfrage (16/7698): DNS-Abstammungsgutachten im Rahmen von Familienzusammenführungen

In Frankreich wurden im vergangenen Herbst DNS-Abstammungsgutachten für nachziehende Kinder von Migranten verpflichtend gemacht. Dies führte zur Frage nach der deutschen Praxis mit solchen Tests. Erstes Ergebnis war, dass sie auch von deutschen Auslandsvertretungen und Ausländerbehörden angewendet werden – und zwar gerade gegenüber Menschen aus jenen armen und ärmsten Staaten der Welt, deren Migration Richtung EU man sowieso am liebsten ganz unterbinden würde. Betroffen sind auch anerkannte Flüchtlinge, die ihre Familie nachholen wollen und unter Umständen mehrer hundert oder tausend Euro für die entsprechenden Gentests hinlegen müssen. weiter …

Artikel: Warnschussarrest und Erziehungscamps

Roland Koch hat in der Schlußphase des hessischen Landtagswahlkampfs eine Kampagne losgetreten, mit der er sich Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zunutze machen will. Mit dieser Methode ist er bekanntlich 1999 Ministerpräsident geworden, als er eine Unterschriftenaktion gegen den »Doppelpaß«, also die doppelte Staatsangehörigkeit, inszenierte. Seine Wähler kamen damals an die Werbestände der CDU und stellten die Frage: »Wo kann ich hier gegen Ausländer unterschreiben?« Man möchte meinen und hoffen, daß eine so plumpe Masche kein zweites Mal verfängt. Aber Koch hat eine perfide Verknüpfung zwischen der latenten Ausländerfeindlichkeit in der Gesellschaft und der Angst vor Kriminalität hergestellt und deshalb in seinem am 2. Januar 2008 vorgelegten Sechs-Punkte-Plan, mit dem er auf mehrere Gewalttaten Jugendlicher mit Migrationshintergrund zu reagieren vorgab, mit der Forderung nach erleichterter, beschleunigter Ausweisung und Abschiebung an die Spitze gestellt. Dabei ist es ihm einerlei, ob ein Jugendlicher in der BRD geboren ist und vielleicht keinerlei Bezüge mehr zum Herkunftsland seiner Eltern hat. Hauptsache, man zeigt Härte gegen Ausländer, auch wenn es sich in Wahrheit um Inländer ohne deutschen Paß handelt.
(erschienen in: Ossietzky 1/2008) weiter …

Pressemitteilung: Unions-Populismus mit rassistischem Kalkül

Zu den Forderungen der Innenminister der unionsregierten Bundesländer nach Verschärfungen im Jugendstrafrecht erklärt Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.:

Der Forderungskatalog der Innenminister setzt auf ein altes Mittel: Im Endspurt eines Wahlkampfes herrscht Populismus pur und sollen ausländerfeindliche Vorurteile geschürt werden. weiter …