Die Bundesregierung sieht sich weiter nicht in der Verantwortung, umfassend zur Aufklärung der Beteiligung deutscher Geheimdienste, insbesondere des Bundesnachrichtendienstes (BND), an der NATO-Organisation „Stay Behind“ mitzuwirken. Diese unter dem Namen „Gladio“ bekannt gewordene paramilitärische Geheimorganisation wurde geschaffen, um im Fall eines Einmarschs der Truppen des „Warschauer Pakts“ in Westeuropa Sabotageakte und Attentate zu verüben. In die Organisation einbezogene Rechtsterroristen verübten insbesondere in Italien Terrorakte. Derzeit wird vor einem Luxemburger Gericht die mögliche Verstrickung des BND in das Oktoberfest-Attentat von 1980 untersucht. Auch eine Verbindung zur rechtsterroristischen „Wehrsportgruppe Hoffmann“, die möglichweise über Gladio mit großen Mengen an Waffen und Sprengstoff ausgestattet wurde, ist Teil dieses Komplexes. Die Klärung aller noch offenen Fragen soll nach Ansicht der Bundesregierung aber bitteschön „der Justiz und der historischen Forschung überlassen bleiben.“ Dabei muss sie einräumen, selbst erst 65 Prozent des BND-Aktenbestandes archivarisch erschlossen zu haben. Diese sind allerdings durch die Geheimhaltungsregelungen für den BND der Öffentlichkeit nicht zugänglich. weiter … →