Artikel: Asylrecht weiter ausgehöhlt
Jeder dritte FlĂŒchtling in Deutschland kommt aus einem anderen EU-Staat. Das »Dublin-System« versagt â und erweist sich dennoch als unmenschlich
(erschienen in junge Welt, 8.3.2014) weiter …
Jeder dritte FlĂŒchtling in Deutschland kommt aus einem anderen EU-Staat. Das »Dublin-System« versagt â und erweist sich dennoch als unmenschlich
(erschienen in junge Welt, 8.3.2014) weiter …
âAufgrund der Dublin-Verordnung werden alljĂ€hrlich Zehntausende FlĂŒchtlinge in Europa inhaftiert und zwischen den EU-LĂ€ndern hin- und hergeschoben. Doch die reale Verteilungswirkung dieses Systems ist marginal, wie Zahlen der Bundesregierung belegen: Im Jahr 2013 stellte Deutschland 35.280 Ăbernahmeersuchen an andere EU-LĂ€nder, dem standen lediglich 4.741 reale Ăberstellungen gegenĂŒberâ, erklĂ€rt Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., anlĂ€sslich der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (Drs. 18/433). Jelpke weiter: weiter …
Im Jahr 2013 und auch in diesem Jahr erregt das Bundesministerium des Innern die Ăffentlichkeit regelmĂ€Ăig mit neuen HöchststĂ€nden bei der Zahl der Asylbewerber. Was dabei meist unter den Tisch fĂ€llt: in fast einem Drittel der FĂ€lle wird nach der Dublin III-Verordnung die ZustĂ€ndigkeit eines anderen EU-Staates festgestellt und keine inhaltliche PrĂŒfung des Asylgesuchs vorgenommen. Rechnet man die Dublin-FĂ€lle heraus, ergibt sich eine Schutzquote von 39,3 % – und damit mehr als 2012 mit 35,8%. weiter …
âDie EU-Innenminister beraten ĂŒber MaĂnahmen, um die Grenzen der EU noch effektiver als bisher abzuschotten. Legale und sichere Wege fĂŒr schutzsuchende Menschen sind hingegen weiterhin kein Themaâ, kritisiert Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlĂ€sslich der Ratssitzung der EU-Innenminister in BrĂŒssel. Auf der Agenda steht dort neben der Weiterentwicklung des europĂ€ischen Polizeiamtes EUROPOL und der kĂŒnftigen Weiterentwicklung der EU-Innenpolitik eine Reihe von MaĂnahmen, die die Innenminister im Dezember in Reaktion auf die Schiffskatastrophe vor Lampedusa am 3. Oktober 2013 beschlossen hatten. Jelpke weiter:
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„Die EU will alle Einreisenden in einer Datei speichern, um illegale Einwanderung zu bekĂ€mpfen. Die UnverhĂ€ltnismĂ€Ăigkeit dieser Datenerfassung spielt fĂŒr die Bundesregierung keine Rolle – ihr geht es vor allem um den Zugriff der Sicherheitsbehörden auf diese Daten.“ so Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zur Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zur Einrichtung eines elektronischen Ein- und Ausreiseregisters fĂŒr alle Drittstaatsangehörigen, die fĂŒr befristete Aufenthalte in die EU einreisen. Betroffen sind auch Reisende, die von der Visumpflicht befreit sind. Jelpke weiter:
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âDie Bundesregierung will Massenabschiebungen von asylsuchenden Roma in ihre HerkunftslĂ€nder. Das geht aus einem Ressortentwurf des Bundesinnenministeriums hervor, mit dem Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina als sichere Herkunftsstaaten eingestuft werden sollenâ, erklĂ€rt Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum Ressortentwurf des BMI zur Ănderung des Asylverfahrensgesetzes, der der Abgeordneten vorliegt. Jelpke weiter: weiter …
Am 9. Januar 2013 waren drei Aktivistinnen der kurdischen Bewegung, darunter ein GrĂŒndungskader der PKK, in Paris im Kurdistan-InformationsbĂŒro ermordet worden. Der mutmaĂliche TĂ€ter ist ein AnhĂ€nger der faschistischen „Grauen Wölfe“. In der Presse tauchten allerdings auch Informationen auf, es handele sich um einen Informanten des tĂŒrkischen Geheimdienstes MIT, der in die kurdische Szene in Frankreich eingeschleust worden war. Das Bundesamt fĂŒr Verfassungsschutz schrĂ€nkte seine Zusammenarbeit mit dem MIT daraufhin ein und verlangte von seinen Mitarbeitern besondere Vorsicht bei der Weitergabe von personenbezogenen Daten. Die Bundesregierung antwortet durchwegs ausweichend auf Fragen zu diesem Komplex. weiter …
âDie Bundesregierung ignoriert ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags, dem zufolge Griechenland immer noch AnsprĂŒche auf die RĂŒckzahlung von Kriegsschulden erheben könnteâ, erklĂ€rt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, zur Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion (BT-Drs. 18/451). Jelpke weiter:
âDeutschland hat Griechenland wĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs mehrere Milliarden Euro geraubt und bis heute nichts davon zurĂŒckgegeben. weiter …
Um FlĂŒchtlinge möglichst weit vor den EU-Grenzen abfangen zu können, exportiert die EU ihre Standards fĂŒr Grenzkontrolle und das so genannte Integrierte Grenzmanagement in die Transitstaaten von Asylsuchenden, darunter Libyen. Die EU-Border Assistance Mission EUBAM Libyen soll den libyschen Grenzschutz in die Lage versetzen, die Grenzen in Richtung der anderen afrikanischen Staaten wirkungsvoll abzuschotten und auch die Ausreise in Richtung EU zu kontrollieren. Dass liybsche GrenzschĂŒtzer oder mit deren Aufgaben betraute Milizen massiv Menschenrechte von FlĂŒchtlingen und Migranten verletzen, ist der Bundesregierung dabei offenbar sogar bekannt – Konsequenzen fĂŒr EUBAM scheinen sich daraus aber nicht zu ergeben, wie die Antwort zeigt. weiter …
âDie weitere Aufnahme syrischer FlĂŒchtlinge darf nicht daran scheitern, dass bestehende Aufnahmekontingente ausgeschöpft sindâ, erklĂ€rt Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Sie reagiert damit auf Presseberichte, nach denen die AntrĂ€ge auf Aufnahme von FlĂŒchtlingen bei hier lebenden Verwandten die Zahl der vorhandenen PlĂ€tze im Rahmen der LĂ€nderkontingente um ein Zigfaches ĂŒbersteigt. So werden fĂŒr Niedersachsen 8000 AntrĂ€ge bei 329 PlĂ€tzen gemeldet. Jelpke weiter: weiter …