Antwort Kleine Anfrage (17/5737): Einsatz der Bundespolizei in Dresden am 19. Februar 2011

Am 19. Februar 2011 hatten in Dresden mehrere Tausend AntifaschistInnen erfolgreich einen Naziaufmarsch verhindert. Dieser Erfolg musste leider im Wesentlich gegen die Polizei durchgesetzt werden, die mit unverhältnismäßiger Gewalt gegen die AntifaschistInnen vorgegangen ist. Wir haben dazu bislang zwei Kleine Anfragen gestellt. So wollten wir wissen, wie viel Pfefferspraydosen die Bundespolizei leergeschossen hatte, wo die Wasserwerfer postiert waren usw. – doch die Bundesregierung will keine Rechenschaft geben: Weil die Bundespolizei am fraglichen Tag der sächsischen Regierung unterstellt war, glaubt die Bundesregierung, dem Parlament keine Antwort darüber schuldig zu sein. weiter …

Pressemitteilung: Bundeswehr soll Wehrmachts-Ehrung unterlassen!

„Die Bundeswehr kann das Kungeln mit Wehrmachtsnostalgikern nicht lassen“, kritisiert Ulla Jelpke die Antwort der Bundesregierung auf eine Schriftliche Frage nach den Aktivitäten der Truppe insbesondere in Oberbayern. Jelpke weiter:

Nachdem die Bundeswehr vor zwei Tagen die „Kretafeier“ des Kameradenkreises der Gebirgstruppe in Bad Reichenhall unterstützt hat, bereitet sie sich nun auf die Unterstützung der „Brendtenfeier“ des gleichen Vereins bei Mittenwald vor. Vor diesem Hintergrund ist der für den morgigen Samstag angekündigte Protest von Antifaschisten unbedingt gerechtfertigt.
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Antwort Kleine Anfrage (17/5686): Todesopfer unter Flüchtlingen in die Bundesrepublik und die Europäische Union

Lagen in den 90er Jahren die Zahlen der Toten an den Außengrenzen der Bundesrepublik jährlich im zweistelligen Bereich, ist eine solche Zahl an Opfern der Abschottungsmaßnahmen seit längerem nicht mehr zu beklagen. Dies liegt jedoch in erster Linie an die Verlagerung der Außengrenzen der EU in Richtung Osten und Süden. Darüber verweigerte die Bundesregierung in den letzten Jahren beharrlich jede Aussage. Durch die Beteiligung auch deutscher Beamter an den Abschottungsmaßnahmen an der griechisch-türkischen Landgrenze hat sie jetzt aber auch ganz amtlich Kenntnis von den Opfern des Abschottungsregimes an Europas Außengrenzen – politische Konsequenzen werden daraus aber nicht gezogen. weiter …

Gegen die schleichende Militarisierung der Innenpolitik

Auch wenn die Forderung nach einer Grundgesetzänderung, um den Inlandseinsatz der Bundeswehr zu ermöglichen, derzeit nicht auf der Tagesordnung steht, gibt es keinen Grund zur Entwarnung: Denn seit einigen Jahren ist zu beobachten, wie Strukturen geschaffen werden, um der Bundeswehr eine immer wichtigere Rolle in der Gesellschaft zu verleihen, und sich das Militär knapp unterhalb der Schwelle zur Verfassungsänderung immer mehr in die Innenpolitik einmischt.
Verschriftliche Fassung eines Vortrages von Ulla Jelpke am 17. Mai in Oberhausen. weiter …

Artikel: Hintergrund: Unbefristete Überwachungsgesetze

Je nach Zählung wurden seit 2001 zwischen 50 und 100 »Antiterrorgesetze« verabschiedet. Für die meisten von ihnen ist keinerlei Befristung vorgesehen. Das gilt etwa für das BKA-Gesetz, das mit der Online-Durchsuchung und weiteren Befugnissen zur heimlichen Ausspähung (etwa Videoüberwachung in Wohnräumen) geheimdienstähnliche Befugnisse erhielt, von denen es weit im Vorfeld angenommener Straftaten Gebrauch machen kann.
(erschienen in junge Welt, 18.05.2011) weiter …

Antwort Kleine Anfrage (17/5869): Entwicklung der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit

Mit der Einführung der ZMZ-Struktur im Inland wurde der Einfluss der Bundeswehr auf zivile Behörden institutionalisiert. Unter dem Deckmantel es angeblich zu optimierenden Katastrophenschutzes vollziehen sich wichtige Schritte auf dem Weg zum militärischen Inlandseinsatz. DIE LINKE fordert die Auflösung der ZMZ-Struktur. Sie besteht nach den Angaben der Bundesregierung aus derzeit 441 Verbindungskommandos über die ganze Republik verstreut in Kreisen und kreisfreien Städten. Der Bundeswehr ist es bereits zu 80% gelungen, diese Kommandos zu besetzen und damit flächendeckend im Inland strukturell verankert zu sein. weiter …