Antrag (17/4679): Für ein offenes, rechtsstaatliches und gerechtes Europäisches Asylsystem

Die EU-Kommission hat die ursprünglich angekündigte zweite Phase der Asylrechtsharmonisierung in der EU zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Zu groß ist die Angst der Mitgliedsstaaten, das mit verbesserten und faireren Asylverfahren auch mehr Schutzsuchende aufgenommen werden müssten. EU-Mitglieder wie Deutschland wollen außerdem Verbesserungen am Status von Schutzsuchenden während des Verfahrens und nach einer Anerkennung verhindern. Die Bundesregierung setzt sich unter anderem vehement gegen eine soziale Besserstellung von Kindern ein, die sich allein oder im Familienverbund im Asylverfahren befinden. Der Antrag wird am morgigen Donnerstag, den 10. Februar 2011, im Bundestag debattiert. weiter …

Antrag (17/4664): Arbeit für Demokratie und Menschenrechte braucht Vertrauen – Keine Verdachtskultur in die Projekte gegen Rechtsextremismus tragen

Mit diesem Antrag wendet sich die Fraktion DIE LINKE im Bundestag gegen die Einführung der so genannten Extremismuserklärung. Diese Erklärung müssen in Zukunft Initiativen und Projekte unterschreiben, die vom Staat Mittel für die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus und für Demokratie und Toleranz erhalten. Damit soll nach dem Willen der Regierung sichergestellt werden, dass auf diesem Weg keine „Linksextremisten“ staatliche Gelder erhalten. Die Projektträger müssen also ihre Partner demnächst auf ihre Verfassungstreue prüfen und dafür unter Umständen mit den Ämtern für Verfassungsschutz zusammenarbeiten, wenn sie wirklich ganz sicher gehen wollen. Damit wird der Kampf gegen Rechtsextremismus diffamiert und Misstrauen in die wichtigen Projekte gegen Rechts getragen. Am morgigen Donnerstag, den 10. Februar 2011, wird dieser Antrag im Bundestag beraten. weiter …

Antwort Kleine Anfrage (17/4627): Ergänzende Informationen zur Asylstatistik für das Jahr 2010

Die vierteljährliche Kleine Anfrage zu ergänzenden Informationen zur Asylstatistik enthält nun auch einen Überblick zum gesamten Jahr 2010. Demnach übertrifft die Zahl der Widerrufsverfahren gegen die Anerkennung als (politischem) Flüchtling die Zahl der Anerkennungen selbst – 11.000 Asyl-Widerrufsprüfverfahren stehen 10.000 Anerkennungen der Asylberechtigung oder der Flüchtlingseigenschaft gegenüber. In über einem Fünftel der Asylantragstellungen sah sich die Bundesrepublik als nicht zuständig an und hat für die Betroffenen Überstellungsersuche an andere EU-Staaten gestellt. Alarmierend ist die Situation bei den afghanischen Flüchtlingen: trotz der sich verschlechternden Sicherheitslage in Afghanistan müssen sie sich den Flüchtlingsschutz in vielen Fällen erst vor Gericht erklagen. weiter …

Artikel: Juristisches Nachspiel für CRS-Beamten

Gegen einen französischen Polizisten, der während des Castortransports im Wendland im November 2010 auf Atomkraftgegner eingeprügelt hat, wurden jetzt Ermittlungen eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg habe auf seine Anzeige hin förmliche Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts einer Amtsanmaßung aufgenommen, teilte der Berliner Rechtsanwalt Christoph Müller gegenüber junge Welt mit. Fotos und Filmaufnahmen hatten gezeigt, wie ein Polizist in der Uniform der französischen Spezialeinheit CRS gemeinsam mit seinen deutschen Kollegen am 7. November im Bereich Göhrde rabiat gegen offensichtlich friedliche Demonstranten vorging.
(erschienen in junge Welt, 04.02.2011) weiter …

Pressemitteilung: Ermittlung gegen französischen Prügelpolizisten im Wendland

Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat förmliche Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts einer Amtsanmaßung gegen einen französischen Polizisten aufgenommen, der während des Castor-Transports Anfang November im Wendland auf friedliche Demonstranten eingeprügelt hatte“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke. weiter …

Antwort Kleine Anfrage (17/4624): Neonazistisches Blood-and-Honour-Netzwerk

Blood and Honour (B&H) ist ein international agierendes Netzwerk vor in der neonazistischen Skinhead-Szene, das Rechtsrockkonzerte und den Vertrieb neonazistischer Musik organisiert. B&H vertritt die Ideologie von der globalen Dominanz der weißen Rasse und den Kampf für deren Erhaltung. Die deutsche Division von B&H wurde im Jahr 2000 vom Bundesinnenministerium verboten, doch unter anderem Namen existieren B&H-Strukturen weiter. Nach den Angaben der Bundesregierung endeten die Nachfolgeaktivitäten im Jahr 2006, lediglich aus dem B&H-Netzwerk bekannte Einzelnpersonen oder ausländische Bands seien noch in Erscheinung getreten. Deutsche Neonazis nehmen allerdings weiterhin regelmäßig an Veranstaltungen des Netzwerks im Ausland teil. weiter …

Pressemitteilung: Sternmarsch-Verbot gegen G8-Gipfel war rechtswidrig

„Eines der größten Demoverbote der Bundesrepublik war rechtswidrig“, stellt Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, fest: „Das Verwaltungsgericht Schwerin hat gestern Abend in einem Urteil bestätigt, dass die Abriegelung des G8-Gipfels in Heiligendamm im Jahr 2007 unverhältnismäßig war.“ Jelpke hatte damals zu den Anmeldern der Demonstration gehört. Weiter äußert sie: weiter …